So war die Premiere von Glaubersalz zum Nachtisch

Seit März proben die sechs Schauspielerinnen und Schauspieler um Regisseurin Brigitte Mank an "Glaubersalz zum Nachtisch". Am Freitag präsentierte der TSV Brettl die Komödie erstmals im Bürgerhaus und erntete begeisterten Applaus. Die Karlsfelder Theatergruppe war gerührt von der positiven Resonanz und freut sich nun auf weitere fünf Vorstellungen.

Unfreiwillig auf Entgiftungskur

"So viel habe ich schon lange nicht mehr gelacht", kommentierte ein Besucher am Freitag, als sich der Vorhang schloss. Tatsächlich mussten die Darsteller während des rund zweistündigen Theaterstücks immer wieder kleine Sprechpausen einlegen, damit sich das johlende Publikum wieder beruhigen konnte. Kein Wunder! Der Kuraufenthalt, in den Amadeus Motzer (Ronald Becker) da manövriert wird, ist Situationskomik pur. Er ist ein griesgrämiger Rentner, der sich unfreiwillig einer Entgiftungskur unterziehen muss und dann auch noch einen skurrilen Zimmernachbarn (Yash Maheshwari) vor die Nase gesetzt bekommt. Seine Frau (Iris Schmidlkofer) und seine Schwägerin (Lucia von Hessenthal) streuen mit ihrer Schwärmerei für diesen "Maaarkus" zusätzlich Salz in die Wunde. Esoterisch angehauchte Therapien von Frau Dr. Schnabel (Ellen Saponaro), Einläufe, Bauchgymnastik, langweilige Vorträge über die Verdauung und eine Arzthelferin (Brigitte Mank), die nichts anderes als Glaubersalz zum Nachtisch serviert... Amadeus' Stimmung ist am Tiefpunkt, doch sein Zimmernachbar scheint von Tag zu Tag bessere Laune zu bekommen. Irgendwas stimmt doch da nicht!?

Turbulent und Lustig

Über zwei Akte hinweg spitzt sich die Handlung immer mehr zu und die Schauspieler begeistern mit ausdrucksstarker Mimik und ausgefeiltem Zusammenspiel. Es geht turbulent zu, wenn Amadeus um seinen letzten Schokoriegel kämpft, Markus plötzlich über Nacht verschwindet oder die Familie Motzer sich bei der Familienaufstellung mit Stofftieren bedroht. Unterstützt wird die starke Performance durch ein zweigeteiltes Bühnenbild und Soundeffekte, die sowohl der morgendlichen Joggingrunde als auch der heimlichen Kneipen-Tour die richtige Stimmung verleihen. Souffleusin Gudrun Cremers hat an diesen Abenden wenig zu tun. Souverän meistert die Truppe kleine Texthänger, bringt das Publikum zum Lachen und vermittelt ganz nebenbei eine wichtige Botschaft: "Sei ehrlich und glaub' nicht alles, was man dir verspricht." 

Die nächsten Aufführungen sind am 10., 11., 17., und 18. November um 20 Uhr und am 11. November zusätzlich um 14 Uhr. Tickets gibt's an der Abendkasse oder hier.

Premierenapplaus

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