Fußball-Abteilung im TSV Eintracht Karlsfeld
Genauso alt wie der Gesamtverein TSV Eintracht Karlsfeld ist die Fußballabteilung, denn aus ihr ging der größte Karlsfelder Verein hervor.
Alles begann im Frühjahr 1949 im "Alten Wirt". Einige junge Männer vom Burschenverein hatten den Wunsch Fußball zu spielen und so gründeten sie einen "Sport- und Geselligkeitsverein Karlsfeld". Erste Freundschaftsspiele wurden ausgetragen. Schwierigkeiten ergaben sich, als der Bayerische Fußballverband auf einer ordentlichen Anmeldung bestand. Und so wurde am 4. Januar 1950 der Verein richtig aus der Taufe gehoben. Treibende Kraft war Lorenz Becker, erster Vorsitzender der neuen „Eintracht“ wurde Hermann Dahm.
Da es bereits einen TSV Karlsfeld gab (längst umbenannt in TSV Gerberau), wurde im Namen des neuen Vereins der Zusatz "Eintracht" hinzugefügt. Aus heutiger Sicht war dies ein sprichwörtlicher Zusatz, denn Eintracht prägt seit 50 Jahren das gesamte Vereinsleben.
An der heutigen Georg-Queri-Straße konnte ein Sportplatz angelegt werden, das erste Spiel wurde dort gegen Weßling ausgetragen. Mit zwei Herrenmannschaften wurde im September 1950 das Wagnis „Punktspiel-runde“ eingegangen. In den folgenden Jahren musste der junge Verein immer wieder Schwierigkeiten meis-tern. Der Sportplatz wurde beispielsweise als Bauplatz für die Gagfa-Siedlung benötigt und da erwiesen sich die Sportkollegen aus Ludwigsfeld und der Gerberau als echte Kameraden, denn sie ließen die Karlsfelder Eintracht auf ihren Plätzen spielen. Am Schwarzgraben konnte dann ein Grundstück gepachtet und 1955 seiner Bestimmung übergeben werden.
Bis 1959 kämpften die Karlsfelder Fußballer mit wechselnden Erfolgen, der Aufstieg in die B-Klasse will aber einfach nicht gelingen. 1960 wird Georg Froschmayer Technischer Leiter. Zwei Jahre später wird der "Schorsch" Vorsitzender des Gesamtvereins, Hand Erdenreich wird Fußball-Leiter. 1965 ist es dann endlich soweit: die Karlsfelder Fußballer spielen in der B-Klasse, zwei Jahre später allerdings wieder in der C-Klasse.
Dank der großen Unterstützung durch die Gemeinde Karlsfeld konnte am 16 August 1968 der erste Spatenstich zum heutigen Stadiongelände an der Jahnstraße gemacht werden und am 18 Mai 1969 ist es dann endlich so weit: das Eröffnungsspiel gegen die SpVggg Fürth wurde angegriffen – und die Freude über die neue eigene Sportstätte wog höher, als die Enttäuschung über die 2:6 Niederlage. 1100 Zuschauer waren damals trotz strömendem Regen gekommen. Und der Werdegang der ersten Mannschaft geht weiter bergauf und bergab: man steigt auf in die A-Klasse, dann muss man wieder den Abstieg verkraften.
Am 6. August 1974 gibt es ein Fußball-Highlight im Stadion: Der FC Bayern München, Deutscher Meister und Europa-Cup-Sieger, lockt mit etlichen Weltmeistern in seinen Reihen über 5000 Zuschauer ins Stadion. Die 1:9 Niederlage ist für die Karlsfelder Kicker dabei Nebensache.
Nach der Punktrunde 1976/77 stehen aufregende Aufstiegsspiele zur A-Klasse an, am Ende stand der Erfolg. 1977 war eine kalifornische Fußballmannschaft zu Gast, die A- und B-Jugend fuhr 1979 zum Gegenbesuch in die USA; organisiert wurde die Reise von Manfred Suplie.
In der Spielzeit 1979/80 wurde der Gönnerring gegründet, eine Damenmannschaft kommt zum Verein und sorgt für Furore.
In der Spielzeit 1983/84 stehen wieder Aufstiegsspiele an und diesmal klappt es: nach einem 1:0 Sieg im entscheidenden Spielt gegen den SV Lenghof ist die Eintracht ganz oben, in der folgenden Saison stehen sie auf dem 5. Tabellenplatz noch vor dem ASV Dachau und sind damit die beste Landkreismannschaft. In den kommenden Jahren machte vor allem die Jugendarbeit positive Schlagzeilen und wurde im Landkreis sehr beachtet. So gewann die neu gegründete F-Jugend erstmals den Landespokal.
21 Mannschaften sind im Nachwuchsbereich aktiv. Landkreis-Pokalsieger, Bigl-Turnier-Sieger, oberbayerische Meister – immer wieder taucht der Name "TSV Eintracht Karlsfeld" in den Siegerlisten auf. Im Landkreis gibt es keinen Verein, so berichtet die Chronik voll Stolz, der solch einen fußballerischen Nachwuchs aufbieten kann. Nach Regionalturnieren zum Nike-Cup konnte das Europa-Finale 1997 nach Karlsfeld geholt werden. 24 C-Jugend-Teams aus 22 Ländern waren zu Gast in Karlsfeld und lieferten sich spannende Spiele, aus denen der FC Sevilla als Sieger hervorging. Ostern 1999 fand in Karlsfeld der Inter-nationale Bavaria-Cup für C-, D- und E-Junioren mit 49 Mannschaften aus Italien, Tschechien, der Slowakei, der Schweiz und Deutschland statt. Ebenfalls im Jubiläumsjahr krönte die E-Jugend die Erfolgsliste, sie wurde oberbayerischer Hallenmeister.